69
A. Europa im Allgemeinen.
besten kn England, Spanien, Italien und Deutschland; L)
Rindvieh in der Schweiz, Holland, Dänemark, Polen,
Ungarn, Ober-Italien und mehrern Staaten Deutschlands;
e) Sch aase, besonders in Spanien, Portugal, England und
vielen deutschen Staaten; ä) Schweine in Irland und vielen
deutschen Ländern, z. B. Westphalen, Baiern. Im äußersten
Norden ist das Rennthier; die Esel sind im Süden sehr
zahlreich. Kameele finden sich in Südrußland und der Tür-
kei. 2) Wildpret, z. B. Hirsche, Rehe, wilde Schweine,
Hasen u. s. w. gibt's i» den meisten europäischen Ländern. Auf
den Alpen ist die Gemse; der Stein dock aber scheint aus-
gerottet. Rußland, Schweden und Norwegen haben Pelz-
thiere, und Bären und Wölfe Hausen seihst in den Gebir-
gen des Südens. 3) Zahmes und wildes Geflügel
nützet nicht allein durch sein Fleisch, sondern auch durch seine
Eier und Federn. An den nördlichen Meeren ist die Eider-
gans besonders wichtig. Die europäischen Gewässer sind reich
an 4) Fischen, und unter allen Völkern der Erde treiben die
Europäer die bedeutendste Fischerei. In Europas Meeren,
der Nordsee, dem Kattegat, ist der wichtige Heringsfang —
an den Grenzen der Polarmeere der Wallfischfang und an
Nord-Amerikas Ostküste, besonders bei Neufoundland, der
Stockfischfang. Zahlreich sind auch in den nördlichen Meeren
die Seehunde. 5) Der Seidenbau blühet in den Ländern
des südlichen Europa, vorzüglich auf der pyrenäischen Halb-
insel, in Südfrankreich, Italien und Griechenland. 6) Die
Bienenzucht ist, besonders in Deutschland, wichtig.
§. 19. B) Aus dem Pflanzenreiche: 1) Getreide
gedeihet bis zum nördlichen Polarkreise. Deutschland, Preußen,
Polen, einzelne Theile von Rußland, Ungarn, Galizien,
Italien, Belgien u. a. liefern das meiste. 2) Hanf und
Flachs finden sich besonders in Deutschland und Belgien. 3)
Taback wird vorzüglich in Deutschland, Belgien, Rußland
und der Türkei gebaut; doch bei weitem nicht zureichend für
den Bedarf. 4) Kartoffeln werden in Europas nördlicher
Hälfte in großer Menge gezogen. 5) Wein gedeihet besonders
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Extrahierte Personennamen: B._Westphalen
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37
8) Europa steht in Ansehung seines Produktenreich-"
thums den übrigen Erdtheilen nach, und hat die meisten
und schönsten seiner Erzeugnisse anderen Gegenden, nament-
lich Asien, zu verdanken, von wo sie nach Europa veiv
pflanzt und einheimisch gemacht worden sind.
9) Getreide wird besonders in den Tiefebenen in
großer Menge gewonnen. Das mehrste Getreide liefern
Rußland, Polen, Ungarn und Deutschland. Den besten
Flachs erzeugt Rußland, Baumwolle Spanien und
Griechenland. Der Obstbau gehört besonders Frankreich
und Deutschland an; Südfrüchte gedeihen ohne Pflege
in Portugal, Spanien, Italien und Griechenland. Den
besten Wein liefern, außer den südlichen Ländern, Frank-
reich, Deutschland und Ungarn. Einige Gegenden haben
Mangel an Holz, in andern beherbergen die dichten Wal-
dungen Baren und Wölfe; Elen- und Rennthiere,
Eisbären und Steinfüchse, Zobel und Hermeline
sind im Norden, Gemsen auf den Alpen, Karpathen und
Pyrenäen, und Auerochsen in Polen und Rußland zu
Hause. Die Rindviehzucht ist am bedeutendsten in
Holland, der Schweiz, Dänemark, Polen und Ungarn.
Wolle liefern Portugal, Spanien, England und Deutsch-
land. Die Seefischerei liefert Thun-, Stock- und Wall-
fifche, Häringe und Sardellen. Von Metallen findet
man das meiste Gold in Ungarn und Rußland, Silber
im Erzgebirge, Kupfer und Eisen in Scandinavien,
Rußland und Deutschland; Zinn nur in England und
Böhmen, Blei in Schottland und Quecksilber in Spa-
nien und im Oesterreichischen.
10) Unter allen Erdtheilen ist Asien ausgezeichnet
durchs den Reichthum seiner Produkte. Namentlich bringt
der südliche Theil edle Gewächse und schöne, kräftige Thiere
in großer Mannigfaltigkeit hervor. Wir bemerken an Pflan-
zen: Brotfrüchte, Sago, Kaffee, Thee, Kokosnüsse, Zucker,
Gewürznelken, Muskatnüsse, Zimmt, Pfeffer, Ingwer, In-
digo, Gummi, Oliven, Rhabarber, Weihrauch, Aloe, Obst
und edle Früchte; an Thieren: Affen, Schuppenthiere, Zo-
bel, Robben, Seebären, Löwen, Tiger, Panther, Luchse,
Kameele, Antilopen, Elephanten, Nashörner, Pfauen,
Perlhühner, Pelikane, Schildkröten, Schlangen u. a. m;
an Mineralien: Edelsteine, Gold, Silber, Eisen, Kupfer,
Zinn u. s. w.
11) Afrika zeigt zwar einen großen Reichthum, aber
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Extrahierte Personennamen: Zobel
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Polen Ungarn Deutschland Spanien Griechenland Frankreich Deutschland Portugal Spanien Italien Griechenland Deutschland Ungarn Polen Holland Schweiz Dänemark Polen Ungarn Portugal Spanien England Ungarn Deutschland England Schottland Oesterreichischen Afrika
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Römische Antike
Inhalt: Zeit: Antike
Zoologie. Systematik. Reich der Protisten, Protoplasma, Schwämme, Protozoen.— Quallen. Radiata. — Arthropoda: Krustazea, Arachnida, Infekten. Mollusken. Fische. —- Amphibien.— Vögel.— Mamalia.— stuna von Deutschland. — Wichtigste Tiere der Polarländer. - Wichtigste ^tere der tropischen Länder. — Entstehung der Varietäten 2c. — Systeme.' — Jjcdrphcildgte u. Physiologie: Entwicklungs-Geschichte, Funktionen der körperlichen Organe mit Rücksicht auf den Menschen, Stoffwechsel, Lebens-dedmgungen, natürliches Ende. — Bedeutung der einzelnen Organe, Homologie, Generationswechsel, Ammenznstände, Waffen und Schutzmittel. -«lugemetnes: Tiere der Vorwelt. — Entwicklung der jetzigen Fauna aus der früheren. — Tiergeographie. — Tierkunde der Alten und Entwicklung bls zur neuesten Zeit. — Wohnungen, Lebensweise der Tiere. — Das Tierreich im Verhältnis zum Menschen u. den andern Naturreichen. — Der Mensch. Botanik. Systematik: Grenzen der Tier- u. Pflanzenwelt, Reich der Pro-• ln.' r^äe, Algert ’ Flechten, Moose; Beschreibung und Vorkommen der wichtigsten. —■ Gefäßpflanzen, systematische Beschreibung, Vorkommen der wichtigsten Pflanzen. — Nutzpflanzen der gemäßigten, kauen u. heißen Zone. — tflora von Deutschland u. Deutschösterreich. — Entstehung der Varietäten, Akkomodation neuer Eigenschaften, Ausbildung der Varietäten, Anpassen der morphol. Verhältnisse an die Lebensbedingungen, Varietät, Rasse, Art, Gattung, Familie, Klasse, Ordnung, Systeme. — Morphologie n. Physiologie: Erste Zustände organisierter Gebilde. Pflanzennahruug u. Aus-nahme derselben, Stoffwechsel, Lebensbedingungen, Schutzmittel, Alter, Feinde, natürliches Ende. — Wie wächst die Pflanze. — Wie btftet die Pflanze Blute, Frucht, Blätter :c. — Vermehrung, Fortpflanzung, Sporenpflanzen, Samenpflanzen, Generationswechsel. — Allgemeines: Pflanzen der Vorwelt. — Entwicklung unserer jetzigen Flora. — Pflanzengeographie. — Pflanzenkunde der ältesten Zeit in ihrer Entwicklung bis zur Gegenwart.— Das Pflanzenreich im Verhältnis zum Menschen u. zu den andern Naturreichen Medizin. Gesundheitslehre. — Anatomie und Physiologie (Grundzüge).
Historische Wissenschaften.
Geschichte. Ägypten. — Assyrien. Medien. — Persien. — Griechenland. — Rom. — Alexander d. Gr. — Cäsar. — Mittelalter: Oströmisches (Byzantinisches) Reich. — Deutschland bis zur Reformation. — Frankreich. — England. - ,Kreuzzüge. — Kämpfe der Christen u. Muhamedaner. — Italien. — Neuzeit: Portugal u. Spanien (rückgreifend). — Frankreich. — England. — Holland. — Deutschland. — Polen. — Rußland. — Skandinavien. — Os-manischesreich. —Dreißigjähriger Krieg. —Siebenjähriger Krieg.—Luther.— Gustav Adolf. — Waldstein. — Friedrich d. Gr. — Kaiser Josef. — Napoleon. — Cromwell u. m. A. — Französische Revolution. — Gegenwart (Xix. Jahrh.): Preußen. — Deutschland. — Frankreich. — Rußland. — England. — Schweiz (rückgreifend). — Skandinavien. — Italien. — Vereinigte Staaten (rückgreifend). — Balkan-Halbinsel (christlich). — Ostindien. — Süd- u. Mittel-Amerika. — Osmanisches Reich. — Persien, Afghanistan u. Turan. — Spanien u. Portugal. — Österreich.
Länder« u. Völkerkunde. Europa: Portugal mit den Azoren.— Spanien.
— Frankreich (Norden). — Frankreich (Süden). — England u. Schottland.
— Irland. — Belgien. — Holland. — Schweiz. — Italien (Norden). — Italien (Süden). — Deutschland: Der Rhein von Worms an. Elsaß und Lothringen. Baden u. Württemberg. Baiern. Thüringen u. Hessen. Westfalen. Hannover, Oldenburg, Braunschweig. Sachsen. Brandenburg und Provinz
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Extrahierte Personennamen: Radiata Mamalia Deutschösterreich Alexander_d Alexander Cäsar Gustav_Adolf Gustav Adolf Waldstein Friedrich_d Friedrich Josef Napoleon Cromwell Turan
Extrahierte Ortsnamen: Arachnida Deutschland Deutschland Assyrien Persien Griechenland Rom Deutschland Frankreich England Italien Portugal Spanien Frankreich England Holland Deutschland Polen Skandinavien Deutschland Frankreich England Skandinavien Italien Balkan-Halbinsel Ostindien Mittel-Amerika Persien Afghanistan Spanien Portugal Europa Portugal Spanien Frankreich Frankreich England Schottland Irland Belgien Holland Italien Italien Deutschland Worms Lothringen Württemberg Baiern Hessen Westfalen Oldenburg Braunschweig Sachsen Brandenburg
— 39 —
Politische Gliederung.
§ 68. Politisch gliedert sich Afrika, der „Erdteil der Kolonien", in
a) selbständige Staaten (Oranje-Freistaat, südafrikanische Republik,
Kongostaat, Reich des Mahdi, Republik Liberia, Kaiserreiche Marokko und
Abessinien) und
d) europäische Besitzungen, Kolonien und Interessensphären,
Schutzgebiete und Tributstaaten der sieben Mächte Türkei, England,
Frankreich, Spanien, Portugal, Italien und Deutschlands)
Klima, Naturprodukte und Bewohner.
§ 69. 1. Afrika verdient wegen der hohen Temperatur seines Inneren
(durchschnittlich 30° C.) den Namen des „Tropenkontinents". In grellem
Gegensatz zu dieser Hitze stehen die tiefen Nachttemperaturen. Die Jahres-
Zeiten gliedern sich in eine Regenzeit (Oktober bis April nördl. und April bis
Oktober südl. vom Äquator) und eine Trockenperiode.
2. An Mineralien liefert Afrika vor allem Gold, Diamanten, Kupfer,
Kohlen (Kapland), Salpeter, Natron, Salz, Schwefel, Blei (Mittelmeerländer).
— Die Pflanzenwelt ist nicht sehr reich. Im tropischen Afrika wechseln aus-
gedehnte, mit vereinzelten Affenbrotbäumen, Sykomoren, Mimosen und Akazien
bestandene Savannen mit Urwäldern an den Flußläufen. Die Kapflora ist reich
an Heidekräutern und Zwiebelgewächsen; die Sahara nährt in den Oasen die
Dattelpalme. Die Mittelmeerländer haben vielfach südeuropäischen Charakter.
Auch Nutzpflanzen sind nur spärlich vorhanden. Hirse, die wichtigste asri-
kanische Körnerfrucht, Erdnüsse, Bohnen, Kürbisse, Bananen und Dattelpalmen
geben den Eingeborenen Nahrung. Ausfuhrartikel liefern die Ölpalme,
der Kaffeebaum, die Kautschukliane, Baumwolle, Tabak, Zuckerrohr, und im N.
Ölbaum und Gartenmohn. — Die Tierwelt ist reicher, besonders im tropischen
Afrika. Dieses beherbergt den Löwen, den Leopard, Hyänen und Schakale,
Elefanten, Nashorn und Flußpferd, Giraffe, Zebras und Wildesel, Büffel und
Antilopenarten, zwei Menschenaffen (Gorilla und Schimpanse), Meerkatzen und
i) Europäische Schutzgebiete sind Staaten, welche freiwillig oder gezwungen die Ober-
Hoheit einer europäischen Macht anerkannt haben und von dieser nach außen vertreten und
beschützt werden. Die Tributstaaten (Vasallenstaaten) stehen ebenfalls unter der Oberhoheit
eines europäischen Staates und sind ihn: zu materiellen Leistungen (Steuer- oder Tribut-
zahlung, Truppenstellung) verpflichtet. Als Interessensphären bezeichnet man die Gebiete,
welche den einzelnen europäischen Staaten bei der Verteilung Afrikas zur friedlichen Er-
Werbung und zukünftigen Kolonisation zugewiesen sind.
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Extrahierte Personennamen: Gorilla
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Republik_Liberia Marokko Abessinien England Frankreich Spanien Portugal Italien Deutschlands Afrika Afrika Afrika Afrika Afrikas
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134 65. Das neue Deutsche Reich.
5. Die bergabe von Paris und der Friedensschlu.
Nun konnte auch Paris nicht mehr Widerstand leisten. Seit fnf Monaten war es von den Deutschen eingeschlossen. Weder die Entsatzheere noch die ausflle der Verteidiger hatten die Stadt befreien knnen. Die Nahrungsmittel schwanden immer mehr dahin; man atz schon Pferde, Esel, Hunde, Katzen, Natten und schlachtete die Barett und Elefanten des Tiergartens. Ruch holz und Kohlen, Gas und Petroleum waren kaum noch zu haben. Und dazu kamen die Schrecken und Zerstrungen der feindlichen Beschieung. So entschlo man sich endlich zur bergabe der Stadt. Km 28. Januar 1871 wurden smtliche Forts den Deutschen bergeben, und die Hrntee der Hauptstadt lieferte ihre Waffen aus. Gleichzeitig trat fr ganz Frankreich ein Waffenstillstand ein, dem schlielich der Friede zu Frankfurt folgte. Frankreich mute das Elsa mit Straburg und Deutsch-Lothringen mit Metz an Deutschland abtreten und 5 Milliarden Franken, d. h. 4000 Millionen Mark, Kriegskosten zahlen. Eine deutsche Heeresabteilung von 30000 Mann zog am 1. Mrz in Paris ein und verweilte dort zwei Tage. Der Krieg hatte zehn Monate, der eigentliche Kampf nur sieben Monate gedauert; doch war es einer der gewaltigsten Kriege, die je gefhrt worden sind.^
65. Das neue Deutsche Reich.
1. Die Einigung Deutschlands. Ruer Elsa und Lothringen brachte der groe Krieg dem deutschen Volke noch einen andern hohen Gewinn: er vollendete Deutschlands (Einigung. Im Kampfe gegen einen mchtigen Feind war der Wert der deutschen Einigkeit und die Zusammengehrigkeit der deutschen Stmme von allen Deutschen erkannt worden. Noch während des Krieges baten die sddeutschen Fürsten, da der Norddeutsche Bunt) ihre Staaten aufnehmen und sich dadurch zu einem Deutschen Reich erweitern mge.
2. Der deutsche Kaiser. Wie das alte Reich deutscher Nation als Haupt einen Kaiser hatte, so sollte auch in dem neuen Deutschen Reiche ein deutscher Kaiser an der Spitze stehen. Besonders der preuische Kronprinz Friedrich Wilhelm und der Groherzog Friedrich von Baden traten fr die (Erneuerung der Kaiserwrde ein, die seit dem Ende des alten Reiches im Jahre 1806 der sehnschtige Wunsch des deutschen Volkes geblieben war. So richtete König Ludwig Ii. von
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Extrahierte Personennamen: Elsa Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_von_Baden Friedrich Ludwig_Ii Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Paris Paris Frankreich Frankfurt Frankreich Elsa Deutschland Paris Deutschlands Lothringen Deutschlands
— 72 —
Die Umänderung und Verbesserung der menschlichen Dinge muß in allmählicher Entwicklung geschehen.
5. Sehet euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen; inwendig aber sind sie reißende Wölfe Matth. 1, 25.
Der Zweck heiligt nicht das Mittel.
6. Eine Reformation erstrebt eine Verbesserung auf friedlichem, gesetzlichem Wege; eine Revolution will eine Umgestaltung um jeden Preis, auch mit Unrecht und mit Gewalt.
7. Napoleon war eine gewaltige Persönlichkeit.
Y. Anwendung und Erweiterungen.
Das Gedicht: „Das Schloß Boncourt": Die Gefühle der Emigranten werden sehr verschieden gewesen sein rc. Viele haben in Deutschland eine zweite Heimat gefunden.
Das Gute, das aus der Revolution entstanden ist.
Wie ist es zugegangen, daß aus der anfangs beabsichtigten Reformation eine Revolution wurde?
Nachweis des Satzes: Die Revolution verschlingt ihre eignen Kinder.
Die Stelle aus der Glocke.
Kurzer Hinweis auf den Nordamerikanischen Freiheitskrieg (Washing. ton, Franklin), durch den die Franzosen mächtig angeregt wurden.
Frankreichs verschiedene Verfassungen: Königtum bis 1792; Republik bis 1804; dann Kaisertum.
Einiges aus dem Leben Napoleons.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Franklin Napoleons
Einleitung. 5
daß gerade unser Kontinent an wilden Tieren wenige Arten aufzuweisen hat.
Am häufigsten finden sich noch der Wolf, der Bär und der Fuchs, der
Hirsch, das Reh und der Hase, der Steinadler und der Lämmergeier.
Die Gemse ist noch in Nordspanien, in den Alpen und in den Karpaten zu
Hause. Der Steinbock und das Murmeltier kommen nur noch in den
Alpen vor. Das mittelländische Meer beherbergt die Edelkoralle. Bonden
Haustieren haben im Mittelmeergebiet die Schafe, die Esel und die Maul-
tiere die größte Bedeutung. Das Waldgebiet mit seinen ausgedehnteren Wiesen-
gründen begünstigt mehr die Rindvieh- und Pferdezucht, aber auch die
Schweine- und Schafzucht ist sehr beträchtlich. Im hohen Norden bilden
die Renntiere, deren übrigens gegen hundert nötig sind, um eine Familie zu
ernähren, fast das einzige Haustier; um so wichtiger wird hier der Fisch sang,
namentlich der des Herings, welcher sich von der Nordsee bis zu den Lofoten
erstreckt, und des Kabliau, der an letzterer Jnselreihe in großer Menge an-
getroffen wird.
Mineralien. Was die Menge der edlen Metalle und der Edelsteine
anlangt, so kann sich Europa mit den übrigen Erdteilen nicht im entferntesten
messen. Eine nennenswerte Ausbeute an Gold wird nur noch in den Kar-
Paten und in Rußland gemacht; Silber findet man ebendort und im Erz-
gebirge, im Harz und in Skandinavien. Pon den übrigen Mineralien haben
die Kohle und das Eisen den wichtigsten Einfluß auf die Kultur Europas
ausgeübt (Eisenbahnen!). England allein liefert etwa die Hälfte sämtlicher
Steinkohlen der Erde; Deutschlands Erträge sind zwar fünffach geringer,
aber doch auch noch recht bedentend (gegen 1000 Millionen Centner inkl. Braun-
kohle); dann folgen Frankreich, Belgien und Österreich-Ungarn. Etwa in dem-
selben Verhältnis steht die Eisenproduktion; England steht in der Reihe
der Eisenproduzenten allen andern europäischen Ländern weit voran und über-
trifft Deutschland, welches die zweite Stelle einnimmt, noch um das vierfache
(circa 35 Millionen Centner).
Bevölkerung 1). Europa wird mit geringen Ausnahmen von Nationen
der kaukasischen Rasse bewohnt; die wenigen Völker, welche der mongo-
1) I. Dem Umfange nach folgen die europäischen Staaten so aufeinander:
Rußland (5% Million qkm); Österreich-Ungarn (% Million qkm); Deutsches Reich
(über */? Million qkm); Frankreich, Spanien, Schwederl (je % Million qkm); Norwegen,
Großbritannien und Irland, Italien (je etwa y3 Million qkm); europäische Türkei
C/g Million qkm); Rumänien (>/g Million qkm); Portugal (unter 1/10 Million qkm);
Griechenland, Bulgarien (je 65 Tausend qkm); Serbien, Schweiz, Dänemark, Nieder-
lande, Belgien (zwischen 50—30 Tausend qkm); Montenegro (9 Tausend qkm).
Ii. Der Einwohnerzahl nach ist die Reihenfolge'diese:
Rußland (82 Millionen); Deutsches Reich (45 Millionen); Österreich-Ungarn,
Frankreich, Großbritannien und Irland (zwischen 38—35 Millionen); Italien (28 Mil-
lionen); Spanien (16 Millionen); Belgien, Rumänien lje 5% Million); Schweden,
europäische Türkei, Portugal, Niederlande (zwischen 4^—4 Millionen'»; Schweiz (3 Mil-
lionen); Griechenland, Dänemark, Norwegen, Bulgarien (je 2 Millionen); Serbien
(1% Million); Montenegro (Vi Million).
Iii. Der Volksdichtigkeit nach folgen hintereinander:
Belgien (fast 200 Einwohner auf 1 qkm); Niederlande, Großbritannien und Ir-
land, Italien (zwischen 120 — 100); Deutsches Reich (83); Frankreich, Schweiz (je 70);
Osterreich-Ungarn (60); Dänemark, Portugal (je 50); Rumänien (40); Spanien, Serbien,
Montenegro, Bulgarien, Griechenland, europäische Türkei (zwischen 35—25); Rußland
(16); Schweden (10); Norwegen (6).
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Extrahierte Ortsnamen: Nordspanien Herings Nordsee Europa Skandinavien Europas Deutschlands Frankreich Belgien England Deutschland Europa Frankreich Spanien Norwegen Irland Italien Portugal Griechenland Bulgarien Serbien Schweiz Dänemark Belgien Montenegro Frankreich Irland Italien Spanien Belgien Schweden Portugal Niederlande Griechenland Norwegen Bulgarien Serbien Montenegro Belgien Niederlande Italien Frankreich Schweiz Portugal Spanien Serbien Montenegro Bulgarien Griechenland Schweden Norwegen
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Extrahierte Ortsnamen: Paris Paris Bordeaux Paris Deutschland Frankreich Deutschland Frankreich Brüssel Frankfurt Deutschland
- 170 —
erwartet hatte, waren vernichtet. Jeder Versuch, durch Ausfälle von innen her den Kreis der Belagerer zu durchbrechen, war gescheitert. Immer stärker wurden die Verheerungen, welche die in die Festungsmauern oder in die Stadt selbst einschlagenden feindlichen Geschosse anrichteten. Endlich sah sich die zwei Millionen starke Pariser Bevölkerung, der jegliche Zufuhr abgeschnitten war, vom Hungertode bedroht. Schon aß man in der üppigen Stadt nicht nur Pferde- und Eselsfleisch, man verzehrte auch Hunde und Ratten und schlachtete die Bären und Elefanten des Tiergartens, um den Hunger zu stillen. Da endlich dachte man an Ergebung. Am 28. Januar 1871 wurde ein Waffenstillstand geschlossen, durch welchen alle Festungswerke um Paris den Deutschen ausgeliefert wurden. Hiermit war nicht allein der Fall von Paris, sondern der ganze Krieg entschieden. Sofort trat eine vom französischen Volke erwählte Nationalversammlung in Bordeaux zusammen, setzte eine neue republikanische Regierung ein und erteilte dieser den Auftrag, den Abschluß des Friedens eifrigst zu betreiben. So kam am 26. Februar 1871 der Friede zu Versailles zustande, während die deutschen Krieger siegreich in Paris einzogen. Er machte dem Kriege ein für Deutschland günstiges Ende. Die dem deutschen Reiche einst entrissenen Lande Elsaß und Deutsch-Lothringen, 260 Q.-M. mit anderthalb Millionen Bewohnern, mußte Frankreich an Deutschland abtreten; Straß bürg und Metz, die herrlichen Städte und trefflichen Festungen, kamen wieder in deutschen Besitz. Dazu verpflichtete sich Frankreich, 5 Milliarden (d. i. 5000 Millionen) Franken (4000 Millionen Mark) Kriegskosten zu zahlen. Nack-längeren Unterhandlungen in Brüssel wurde am 10. Mai der endgültige Friedensvertrag zu Frankfurt festgestellt. Zehn Monate hatte der Krieg, der eigentliche Kampf kaum sieben Monate gedauert; doch war er einer der ungeheuersten, die je geführt worden. Nie hatte Deutschland ruhmreichere Tage gesehen, nie irgend ein Volk gewaltigere Siege erkämpft, als hier das d e n t s ch e: in 200 Tagen hatten seine Heere, ohne jede Niederlage, 20 siegreiche Schlachten geschlagen, 150 Ge-
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